Die Top-10 Tipps für deinen nächsten Schmuckkauf
Schmuck ist mehr als nur ein Styling Accessoire
Er ist Ausdruck unserer Individualität, unseres eigenen Stils. Er spiegelt auch unsere Werte wieder. Und er trägt oft eine tiefere Bedeutung, die weit über den materiellen Wert hinausgeht. Schmuckstücke werden zu Glücksbringern, Erbstücken oder Erinnerungen, die für Liebe, Verbundenheit und besondere Erinnerungen stehen. Gerade weil Schmuck eine so persönliche Rolle spielt, sollten wir da mal genauer hinschauen, was wir uns kaufen oder verschenken?
Die Schmuck-Industrie boomt
Seit etwa 5000 Jahren ist Schmuck schon Ausdruck unserer Persönlichkeit. Kaum ein Mensch trägt keinen Schmuck. Laut Bundesverband hat die deutsche Schmuckindustrie 2023 etwa 730 Millionen Euro umgesetzt. Eine andere Statistik besagt, dass etwa 1 Milliarde Euro Umsatz im Online-Handel generiert wird. Doch wie groß der Anteil an nachhaltig und fair produzierten Schmuck ist – mit recycelten Materialien, fair gehandelten Edelsteinen oder unter fairen Bedingungen hergestellt – bleibt unklar.
Hinter der glänzenden Fassade
Hinter den funkelnden und glitzernden Schmuckstücken steckt eine Industrie, die wenig glamourös ist. Der Abbau von Edelmetallen und Edelsteinen bringt große ökologische und soziale Probleme mit sich. Wälder werden gerodet, Böden und Wasser durch giftige Chemikalien verschmutzt und in vielen Regionen sind Menschenrechtsverletzungen und Kinderarbeit an der Tagesordnung. Hinzu kommen unzureichende Sicherheitsstandards, Korruption und sogar die Finanzierung von Terrorgruppen.
Wie also können wir sicherstellen, dass unsere Lieblingsstücke nicht auf Kosten der Umwelt oder Menschenrechte gefertigt werden? Hier unsere 10 kurzen Tipps:
1. Recycelte Metalle
Immer mehr Schmucklabels setzen auf recycelte Materialien. Gold, Silber und sogar Messing sind angesagt. Etwa 1176 Tonnen Gold werden jährlich seit 10 Jahren weltweit recycelt. Das entspricht 25 Prozent des gesamten Goldangebotes weltweit. Zwar ist Gold-Recycling mit einem Energieaufwand verbunden, dennoch ist die Umweltbilanz deutlich besser als bei neu geschürftem Gold aus Minen. 90% des Recyclinggoldes stammen aus Altgold (Schmuck, Medaillen, Münzen) und etwa 10% aus Elektroschrott. Aber Gold bleibt Gold und es macht keinen Unterschied in der Qualität.
2. Zirkonia statt Edelsteine
Falls du keine Edelsteine aus zertifizierten und transparenten Quellen findest, schau dir Schmuck mit Zirkonia an. Diese im Labor hergestellten Kristalle funkeln in Smaragdgrün, Saphirblau oder Rubinrot genauso schön wie echte Edelsteine – dabei sind sie eine umweltfreundliche und ethisch unbedenkliche Wahl. Nicht zu verwechseln mit Zirkon, denn er ist wiederum ein Edelstein.
3. Vergoldung, die hält
Langlebigkeit ist bekanntlich die wahre Nachhaltigkeit. Daher ist es wichtig, auf Qualität zu schauen. Wer billig kauft, kauft zwei Mal - sagten schon unsere Omis. Wenn du vergoldeten Schmuck kaufst, achte auf eine hochwertige Vergoldung von mindestens 2 Mikron Dicke. Somit hast du länger Freude an dem Schmuckstück.
4. Silber statt Versilberung
Versilberte Schmuckstücke sind oft nicht langlebig. Setze stattdessen auf 925er Silber – das ist haltbarer. Noch besser: Eine Rhodiumschicht on Top. Sie schützt dein Silberstück zusätzlich vor Anlaufen und Kratzern.
5. Glasperlen
Es muss ja nicht immer Gold und Silber sein. Wie wäre es zum Beispiel mit Perlenschmuck aus Glasperlen mit Glaskristallen? Klingt zerbrechlich? Ist es aber nicht. Anbieter wie Miyuki, Swarovski, Preciosa und Co. stellen robuste Elemente her. In allen Farben, Größen und Formen.
6. Auf echte Perlen verzichten
Die Herstellung von Perlmutt ist nicht tierfreundlich, der geringe natürliche Muschelbestand gefährdet die Ökosysteme und die Produktion von Süßwasserzuchtperlen geht einher mit Umweltverschmutzungen und Ausbeutung von Arbeitskräften. Es gibt einige nachhaltige Muschelfarmen, allerdings ist es schwierig für den Verbraucher zu erkennen, ob es sich um Greenwashing Marketing handelt oder ob Perlen bei einem Schmuckstück wirklich nachhaltig gezüchtet wurden. Auch hier sind Glasperlen eine kostengünstige und umweltfreundlichere Alternative. Sie ähneln optisch dem Perlmutt, sind aber konfliktfrei.
7. Made in Europe
Achte bei deinem Schmuckkauf auf das Herkunftsland. In Europa gefertigte Schmuckstücke unterliegen strengen Umwelt- und Arbeitsstandards und bieten dir eine höhere Transparenz bei der Produktion.
8. Siegel
Achte auf Zertifizierungen wie die des Responsible Jewelry Council (RJC) oder Initiativen für Fairen Handel. Marken, die solche Siegel besitzen, haben sich zur Nachhaltigkeit verpflichtet und werden oft von einer neutralen Stelle geprüft.
9. Pflege und Upcycling
Gut gepflegter Schmuck hält länger – und das ist gelebte Nachhaltigkeit. Erwäge es, deine Schmuckstücke professionell reinigen oder reparieren zu lassen. Wenn du alten Schmuck hast, der nicht mehr deinem Stil entspricht, denk über ein Upcycling nach. Viele Juweliere bieten an, alten Schmuck in moderne Designs umzuarbeiten. Alternativ verkaufe Schmuck, den du nicht mehr trägst, direkt an eine Scheideanstalt, die ihn recycelt und die wertvollen Metalle wiederverwendet.
10. Unterstütze den Markt
Unterstütze Marken, die sich für fairen und umweltfreundlichen Schmuck einsetzen. Je größer die Nachfrage nach nachhaltigem Schmuck, desto mehr Hersteller werden sich auf diese Weise positionieren und desto breiter wird das Angebot. Der Markt wird letztendlich bestimmt durch unsere Kaufentscheidungen.
Nachhaltige und fair produzierte Schmuckstücke von verschiedenen Marken findest du selbstverständlich bei uns ;-)
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Quellen:
Bundesverband Schmuck, Uhren, Silberwaren und verwandte Industrien e.V. (BVSU): https://bv-schmuck-uhren.de/zahlen-und-fakten/
Schmuck - Deutschland Statista, https://de.statista.com/outlook/emo/mode/accessoires/uhren-schmuck/schmuck/deutschland
World Gold Council, "Gold Demand Trends 2023" https://www.gold.org/goldhub/research/gold-demand-trends/gold-demand-trends-full-year-2023
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