Slow Fashion I Slow Jewelry
Was bedeutet Slow?
Die Slow Fashion Bewegung ist als Antwort auf die Fast Fashion Industrie entstanden. Statt Wegwerf-Mentalität, gelten Werte wie Qualität und Verantwortung. Es geht um nachhaltigen Konsum - also weniger, dafür bewusster. “Langsamer” Konsum bedeutet, dass darauf geachtet wird, ob Ressourcen verschwendet werden, die Umwelt durch die Herstellung belastet wird oder die Arbeitsbedingungen für Menschen schlecht bis unzumutbar sind.
Die Fast Fashion Industrie hat einige Probleme: Einsatz von Chemikalien bei der Herstellung von Kunstfasern wie Polyester oder bei Färbungen, Grundwasserverunreinigungen beim Düngen von Baumwollfeldern sowie durch den Einsatz von Pestiziden, hohe CO2 Emissionen durch lange Transportwege, schlechte Arbeitsbedingungen bis hin zur modernen Sklaverei sowie Greenwashing, damit auch weiterhin die bis zu 25 Kollektionen der Marken pro Jahr gekauft werden. Immer schneller, billiger, schlechter.
Nachhaltigkeit wird bei Kaufentscheidungen wichtiger
Die Zahl der Konsumierenden, die auf soziale und ökologische Aspekte beim Einkaufen achtet, wächst - vor allem in den Bereichen Lebensmittel und Kleidung. Aber es könnte schneller gehen. Eine Studie aus 2023 des Instituts für Demoskopie Allensbach zeigte, dass noch bei rund 64% aller deutschen Konsumierenden nachhaltige Aspekte gar keine oder nur eine geringe Rolle beim Einkauf spielen. Da ist noch viel Luft nach oben. Jedoch wächst die Aufmerksamkeit für das Thema in der Gesellschaft, ebenso die Umsätze fair gehandelter Waren in Deutschland.
Slow Jewelry
Im Schmuckbereich bedeutet bewussterer Konsum dasselbe wie bei Kleidung. Weniger ist auch hier mehr. Es gibt mittlerweile einige nachhaltigen Schmucklabels, die ihre Schmuckkreationen lokal herstellen und aus recyceltem Gold und Silber, statt auf neue Reserven zuzugreifen, die nicht nur die Umwelt belasten, sondern auch in den meisten Fällen schlechte Arbeitsbedingungen bis hin zur Kinderarbeit vorweisen.
Laut einer Umfrage von klarna aus dem Jahr 2023 denken 55% der befragten Frauen und 46% der befragten Männer, dass es am Wichtigsten sei, im Bereich Kleidung und Schuhe auf Nachhaltigkeit zu achten. Im Bereich Schmuck und Accessoires hingegen wurde Nachhaltigkeit von nur 4% als wichtig eingestuft.
Wir verstehen das nicht, aber vermuten, dass es damit zu tun, dass das Thema Fast Fashion in den Medien sehr präsent war und ist. Die Auswirkungen von Goldschürfungen auf Umwelt und Mensch hingegen nicht. Grund genug für uns, mehr darüber zu schreiben und zu informieren.
Tipps für bewussteren Konsum
- Check mal deine Lieblings-Marken unter fashionchecker.org
- Produkte aus lokaler oder europäischer Herstellung kaufen.
- Nachhaltige Materialien wie Bio-Baumwolle, Lyocell oder Tencel wählen und auf Polyester, Acryl & Co. verzichten.
- Wiederverwerten: Ob Kleidung, Hausrat oder Schmuck - die meisten Dinge lassen sich recyceln oder können gespendet oder auf Second-Hand-Plattformen verkauft oder verschenkt werden. Alter Schmuck kann bei einer Scheideanstalt eingeschmolzen werden.
- Weniger ist mehr. Schon meine Oma hat immer gesagt: "Wer billig kauft, kauft zwei Mal!”.
- Achte auf Siegel wie GOTS, Fairtrade Cotton, Fair Wear Foundation, Cotton made in Africa, Öko-Tex Made in Green, Der grüne Knopf, EcoZert, Naturtextil, Peta approved vegan, IVN Best Naturtextil.
- Pflege deine Produkte, damit sie lange halten: Kleidung, die nicht sehr verschmutzt ist, 30 Grad waschen, Schmuck beim Duschen oder Schwimmen abnehmen.
- Schmuck aus recycelten Materialien kaufen.
- Weg von Massenproduktionen: Öfter mal in kleinen Boutiquen, Concept Stores oder nachhaltigen kleineren Online-Shops stöbern.
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